Der Standort der Bienenbeute muss unbedingt vor Einzug der Bienen geklärt werden, denn er lässt sich nachträglich nur schwer verändern. Die Bienen kennen den Weg zu ihrem Bau genau und wären bei einer Verschiebung um mehr als wenige Zentimeter verwirrt.
Fragt man Imker nach den besten Plätzen für die Bienen, sind die Antworten erstaunlich wage. Bienen halten kann man im eigenen Garten genau so gut wie auf dem Balkon, dem Dach des Hauses oder auf Plätzen, die Nachbarn oder Freunde bereitstellen.
Was macht einen guten Standort aus?
In Abflugrichtung sollte sich in unmittelbarer Nähe kein Weg befinden, aber selbst das lässt sich mit “Leiteinrichtungen” wie einer Hecke entschärfen. Ein sonniger Standort ist nicht zwingend nötig, stört aber auch nicht. Windgeschützte, ruhige Orte sind günstig, aber auch nicht zwingend, was man am Standort der Bienenstöcke im Gut Osdorf sieht: sie stehen im vollen Wind auf einem Hügel wenige Meter vom Rand einer relativ vielbefahrenen Landstraße entfernt und gedeihen trotzdem prächtig.
Das Flugloch sollte möglichst nicht genau in Richtung Norden stehen, ansonsten ist die Ausrichtung aber scheinbar eher unwichtig. Hat man empfindliche Nachbarn, sollte man die Bienen im Interesse der guten Nachbarschaft nicht so platzieren, dass sie in Richtung des Nachbarn abfliegen.
Ansonsten ist man in der Wahl des Standorts aber relativ frei. Wichtig ist, dass die Bienen im Umkreis von 2–3 Kilometern genug Futter an blühenden Pflanzen finden.
Platz im Garten
Ich habe mich für die Aufstellung am Rande des hinteren Teils meines Gartens entschieden. Das Flugloch weist in südwestlicher Richtung zum Garten. Jetzt wird der Kasten noch in der prallen Sonne stehen, aber in einigen Jahren sollten die Apfelbäume hoffentlich etwas Schatten geben.
Die Beute wird auf einem etwa 50cm hohen Holzgestell stehen; der Boden unter dem Gestell ist mit Betonsteinen gepflastert.
Warten auf die Hardware
Alles ist vorbereitet, jetzt fehlt nur noch die Lieferung der Beute, mit der auch die spezielle, bienenfreundliche Lasur ankommen wird. Damit behandle ich Gestell und Beute, um sie besser gegen Verwitterung zu schützen. Das wird in Imkerkreisen natürlich auch kontrovers diskutiert.
Schaumstoffbeuten sollten immer gestrichen werden, weil der UV-Anteil des Sonnenlichts ansonsten den Kunststoff schnell zersetzen würde. Für Holzbeuten sind offenporige Anstriche wie Propolis-Lösung, Leinölfirnis oder spezielle, schadstofffreie Lasuren geeignet.
Innen sollte man die Beuten in keinem Falle anstreichen, das erledigen die Bienen mit der Zeit und Propolis selbst. Ein Außenanstrich der Holzbeuten ist nach Meinung der Pros nicht wirklich nötig, schadet aber auch nicht. Ohne Anstrich wird sich eine Beute nach einigen Jahren schwärzlich verfärben, aber ebenso etwa 20 Jahre halten wie mit Anstrich. Ich finde, ein dauerhaftes, freundliches Grün ist die Mühe des Anstrichs wert.